Mikrographische Aufnahme von Niacin-KristallenMikrographische Aufnahme von Niacin-KristallenNiacin ist ein Sammelbegriff für verschiedene wasserlösliche Naturstoffe, die sich von der Pyridin-​3-​Car­bon­säu­re (Nicotinsäure) oder ihrem Amid (Nicotinamid) ableiten. Vi­ta­min­cha­rak­ter haben neben Nicotinsäure und Nicotinamid die beiden eigentlich biologisch aktiven Wirkformen, Ni­co­ti­na­mid-​Ade­nin-​Di­nu­kle­o­tid (NAD+) und Ni­co­ti­na­mid-​Ade­nin-​Di­nu­kle­o­tid-​Phos­phat (NADP+). Le­bens­mit­tel pflanz­li­cher Herkunft enthalten vorwiegend Nicotinsäure, während in tierischen Lebensmitteln Nicotinamid in Form von NAD+ und NADP+ dominiert.

 

Funktionen von Niacin

Im Stoffwechsel des Menschen sind mehr als 200 Reaktionen bekannt, an denen die Coenzyme (NAD+) oder NADP+ beteiligt sind. Dazu zählen die Energiegewinnung und der Stoffwechsel des Nervengewebes, so dass Niacin zu einem normalen Energiestoffwechsel und einer normalen Funktion des Nervensystems beiträgt. Auch leistet es einen Beitrag zur normalen psychischen Funktion und trägt zur Verringerung von Müdigkeit und Ermüdung bei. Die Epi­thel­ge­we­be sind niacinsensitiv, so dass das Vitamin die Erhaltung der normalen Haut und Schleimhäute unterstützt.

 

Gut zu wissen!

  • Niacin nimmt unter den Vitaminen – ähnlich wie Vitamin D – eine Sonderstellung ein, da es im menschlichen Stoffwechsel aus der essenziellen Aminosäure L-​Tryp­to­phan gebildet werden kann. Im Mittel werden 60 mg L-​Tryp­to­phan benötigt, um 1 mg Niacin zu bilden. Der Bedarf und die Zufuhrempfehlungen von Niacin werden daher als Niacin-​Äquivalente (NÄ) ausgedrückt.
    Es gilt:

 

  • 1 NÄ = 1 mg Niacin = 60 mg L-​Tryptophan
  • Niacin ist hitze- und sauerstoffempfindlich. Bei der Lagerung und Zubereitung der Nahrung ist mit Verlusten von bis zu 30 % zu rechnen.


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